Vor gut einem Jahr nahm ich mir die Fotos meiner ersten Norwegen-Kreuzfahrt mit der Costa Firenze noch einmal zur Hand und postete sie auf Instagram. Beim Durchsehen kamen all die Erinnerungen zurück – und damit auch die Lust, wieder eine Kreuzfahrt nach Norwegen zu machen. Damals hätte ich nicht gedacht, dass sich dieser Wunsch so schnell erfüllt. Knapp ein Jahr später hatte ich die Chance, in Zusammenarbeit mit nicko cruises an Bord der Vasco da Gama erneut die wunderschöne Natur Norwegens zu entdecken.
Die Vasco da Gama verbindet eine familiäre Atmosphäre mit abwechslungsreichen Routen und ermöglicht auch den Besuch kleinerer Häfen, die von den großen Megalinern nicht angelaufen werden können. In diesem Reisebericht nehme ich dich mit an Bord und erzähle von meinen Erlebnissen in Dänemark und Norwegen – von charmanten Städten über beeindruckende Fjordlandschaften bis hin zu besonderen Momenten an Bord.
Hier geht es übrigens zu dem besagten Beitrag auf Instagram.
Hinweis: Meine Reise mit der Vasco da Gama erfolgte im Rahmen einer Pressereise in Zusammenarbeit mit nicko cruises. Meine Eindrücke und Erfahrungen bleiben davon unabhängig und spiegeln meine persönliche Meinung wider.

Anreise nach Kiel
Mit der Deutschen Bahn ging es für uns mit dem ICE ohne Umsteigen von Mannheim direkt nach Kiel. Vom Hauptbahnhof waren es etwa 20 Minuten zu Fuß bis zu unserem Hotel, dem Steigenberger Conti Hansa*. Dank der perfekten Lage – nur wenige Minuten vom Ostseekai entfernt – und der sehr bequemen Betten kann ich dieses Hotel absolut empfehlen. Da wir abends ankamen, machten wir uns direkt auf den Weg zum Abendessen in die Pizzeria 60 Seconds to Napoli, die wir bereits aus Leipzig kannten. Hier kombinierten wir gleich einen kurzen Spaziergang entlang der wunderschönen Kiellinie.
Am nächsten Morgen gaben wir am Ostseekai unsere Koffer ab (dies ist ab ca. 10:30 Uhr möglich, die Uhrzeit kann evtl. variieren) und erkundeten noch ein wenig Kiel. Gleich neben dem Ostseekai befindet sich das Kieler Schifffahrtsmuseum – der Eintritt ist kostenlos, und ein Besuch lohnt sich. Zum Mittagessen gingen wir in die Kieler Brauerei am Alten Markt.
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Um etwa 14 Uhr konnten wir einschiffen und an Bord der Vasco da Gama gehen. Wir bezogen direkt unsere Außenkabine auf Deck 5, die dank ihres Fensters viel Tageslicht hereinließ, und sammelten die ersten Eindrücke vom Schiff. Nach einer Seerettungsübung hieß es kurz vor 18 Uhr „Leinen los“ – sogar etwas vor der geplanten Abfahrt. Tschüss Kiel! Ein ganz besonderer Moment, der für mich zu jeder Kreuzfahrt einfach dazugehört – die Ausfahrt haben wir uns natürlich vom Außendeck angeschaut.
Das Kreuzfahrtschiff – die Vasco da Gama
Die Vasco da Gama von nicko cruises bietet Platz für rund 1.000 Gäste – und ist damit deutlich kleiner und persönlicher als die großen Megaliner. Zum Vergleich: Auf den aktuell größten Kreuzfahrtschiffen, der Icon of the Seas und der Star of the Seas von Royal Caribbean, können bei voller Belegung bis zu 7.600 Gäste mitreisen – also mehr als siebenmal so viele wie auf der Vasco da Gama. Genau diese überschaubare Größe macht ihren besonderen Charme aus: eine entspannte, familiäre Atmosphäre statt Massenbetrieb.
An Bord erwarten die Gäste fünf Restaurants mit internationaler Küche sowie besonderer Spezialitäten abgestimmt auf das Fahrgebiet, fünf verschiedene Bars, ein großzügiger Wellness- und Fitnessbereich sowie insgesamt zwei Pooldecks: eines im Hinteren Bereich des Schiffes mit Meerblick sowie einen beheizbaren Pool, der dank dem Glasschiebedach sowohl bei Sonnenschein als auch bei Regenwetter genutzt werden kann.
Auch in Sachen Unterhaltung wird einiges geboten – von abendlichen Shows im Theater über Live-Musik bis hin zu spannenden Vorträgen über das Reiseziel. Ein besonderes Plus: Durch ihre überschaubare Größe läuft die Vasco da Gama auch kleinere Häfen an, die den großen Schiffen verwehrt bleiben – perfekt für abwechslungsreiche Routen.

Das Schiff hat viele Wohlfühlorte zu bieten. Besonders schön sind all die Plätze, an denen man das Meer direkt erleben kann: Im The Dome auf Deck 12 lässt sich bei einem Cocktail durch die großen Glasfronten die Weite des Ozeans genießen, während die Restaurants so gestaltet sind, dass man fast überall mit direktem Blick aufs Meer speisen kann – allen voran das Waterfront Restaurant und das Club Bistro (Buffet-Restaurant). Wer zwischendurch Lust auf Bewegung hat, kann eine Runde an der frischen Seeluft drehen: entweder auf dem umlaufenden Außendeck 6 oder oben auf Deck 12 mit Blick aufs Wasser.
Man merkt an Bord sofort, dass nicko cruises ganz im Sinne von Slow Cruising viel Wert auf eine entspannte Atmosphäre legt. Durch die überschaubare Gästeanzahl spart man sich das lange Anstehen am Buffet, findet problemlos einen Platz in der Lieblingsbar oder im Theater – und auch laute Musik am Pool sucht man hier vergeblich. Besonders angenehm sind außerdem die langen Liegezeiten in den einzelnen Häfen: So bleibt immer genügend Zeit für ausgiebige Erkundungstouren. Ideal also für alle, die Wert auf Entspannung legen und Lust haben, die Destinationen wirklich intensiv zu erleben.
Mehr Infos zur Vasco da Gama von nicko cruises.













1. Tag: Kopenhagen, Dänemark
Am ersten Tag in Kopenhagen legte die Vasco da Gama nur wenige hundert Meter von der kleinen Meerjungfrau entfernt an – eine Anlegestelle, die heute kaum noch von Kreuzfahrtschiffen genutzt wird. Natürlich führte unser erster Weg direkt zu dieser berühmten Sehenswürdigkeit. Nach einem kurzen Foto-Spaziergang ging es weiter zum dahinterliegenden Kastell von Kopenhagen, einer wunderschönen Parkanlage, die auch von vielen Einheimischen zum Joggen genutzt wird.
Von dort nahmen wir die S-Bahn zur Carlsberg Brauerei, für die wir unsere Tickets bereits vorab über GetYourGuide gebucht hatten (Jetzt Ticket buchen*). Das Besucherzentrum in seiner heutigen Form wurde Ende 2023 eröffnet: modern gestaltet und mit einer spannenden Ausstellung, die die Geschichte der Familie Carlsberg erzählt. Neben dem Bierbrauen spielte auch Kunst eine große Rolle – ein Teil der Sammlung von Carl Jacobsen ist heute in der Ny Carlsberg Glyptotek zu sehen. Nach dem Rundgang durfte natürlich ein kühles Carlsberg an der Bar nicht fehlen. Ein besonderes Highlight auf dem Gelände ist außerdem das eindrucksvolle Elefantentor.
Ganz passend setzten wir unseren Tag mit einem Besuch der Glyptothek fort, die wir von der Carlsberg Brauerei bequem mit dem Bus ohne Umsteigen erreichten. Tipp: Tickets sind über die offizielle Webseite meist etwas günstiger (Zu den Tickets). Anschließend spazierten wir entspannt weiter über die Christiansborg Schlosskirche und den Nyhavn zurück zum Schiff. Vom Nyhavn aus wählten wir den Weg entlang des Wassers – ein schöner Abschluss unseres Tages in Kopenhagen.









2. Tag: Kristiansand, Norwegen
In Kristiansand nahmen wir an einem geführten Ausflug von nicko cruises teil. Mit dem Bus ging es zunächst zum Kristiansand Museum, wo wir eine kurze Führung durch eine Sammlung historischer Häuser aus dem Setesdal bekamen und spannende Einblicke in das frühere Landleben erhielten. Anschließend hatten wir noch Zeit, die weiteren Ausstellungen des Museums auf eigene Faust zu erkunden, bevor uns der Weg zurück in die Innenstadt zu einer kleinen, aber sehr abwechslungsreichen Stadtführung führte.
Besonders beeindruckend war das charmante Viertel Posebyen mit seinen weißen Holzhäusern, die bis heute das Stadtbild im Nordosten der Innenstadt prägen. Neue Bauten in diesem Stil sind nicht mehr erlaubt, da viele der historischen Holzhäuser in der Vergangenheit Bränden zum Opfer fielen. Zudem lernten wir einige weitere Highlights der Stadt kennen: den kleinen Stadtstrand Bystranda, die Festung Christiansholm und den Hauptplatz mit dem Rathaus – ideale Orte, um das Herz von Kristiansand zu entdecken.










3. Tag: Sandnes, Norwegen
Sandnes ist ein kleiner Vorort von Stavanger – charmant, aber schnell erkundet. Wie uns Lektor Wolfgang Pröhl schon vorab verraten hatte, gibt es hier keine großen Sehenswürdigkeiten. Die Highlights beschränken sich auf die Fußgängerzone Langgata mit ihren Geschäften und Cafés, das Rathaus, die Skulptur Eurytmi sowie das Kulturhaus. All das hat man in einer guten halben Stunde gesehen. Wer es etwas authentischer mag, sollte sich einfach unter die Einheimischen mischen – zum Beispiel bei einem Bier in der Madame Aase oder beim Stöbern nach lokalen Spezialitäten im Supermarkt Extra Bystasjonen.
Wer mehr sehen und erleben möchte, kann alternativ nach Stavanger fahren – dort warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Ausflüge, wie zum Beispiel eine Bootsfahrt zu dem beeindruckenden Lysefjord.
Hier geht’s zu meinem Blogbeitrag über den Lysefjord.
Für unseren Ausflug entschieden wir uns für eine geführte Tour. Mit dem Bus ging es zunächst nach Byrkedalstunnet und zur Gloppehallen, einer Konzerthalle, die direkt in den Fels gebaut wurde. Dort konnten wir traditionelle norwegische Pfannkuchen probieren und anschließend den angrenzenden großen Souvenirladen erkunden – perfekt, um nach Herzenslust zu stöbern, sofern die Zeit es zu lässt. Besonders sehenswert war zudem der nur wenige Minuten entfernte Gloppedalsura Magma Geopark, ein faszinierendes Naturschauspiel, das die geologische Entstehung der Region eindrucksvoll zeigt. Bei der Rückfahrt legten wir einen kurzen Stopp am Aussichtspunkt Dirdal utsiktsplass ein, um die Aussicht zu genießen und ein paar Fotos zu machen. Insgesamt war es vor allem eine lange Busfahrt, die aber immer wieder schöne Ausblicke und lohnenswerte Fotospots bot.






4. Tag: Ulvik, Norwegen
Ulvik ist ein idyllisches Dorf am Ufer des Hardangerfjords, umgeben von steilen Bergen und Obstgärten. Das ruhige Dorf vermittelt das typische Fjord-Flair Norwegens und lädt zu Spaziergängen am Wasser oder kleinen Wanderungen in die Umgebung ein. Der Hardangerfjord selbst gehört zu den längsten und schönsten Fjorden des Landes – ein Fjordpanorama, wie man es aus Norwegen kennt. Für mich besonders beeindruckend war der Sonnenaufgang über der Vasco da Gama, die bereits frühmorgens in Ulvik den Anker setzte.


Da es in Ulvik keine direkte Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe gibt, muss man tendern. Das Tenderboot bringt einen zur Anlegestelle vor dem Brakanes Hotel, von wo aus man direkt zu einem Spaziergang entlang des Fjords aufbrechen kann. Von hier starten außerdem die RIB-Bootsfahrten. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es im Ort selbst nicht – das Highlight für mich ist definitiv die beeindruckende Natur Norwegens. Bevor am Nachmittag unser geführter Ausflug begann, hatten wir noch etwas Zeit, das Fjordufer in Ruhe zu erkunden.





Der geführte Ausflug startete am Brakanes Hotel und begann mit einem Spaziergang über die Siderruta, einen Weg, der verschiedene Ciderfabriken verbindet und herrliche Ausblicke auf den Fjord sowie entlang der Apfelbäume bietet. Mitte September konnte man hier die Apfelernte beobachten. Unser Ziel war die Hardanger Ciderfabrik, wo wir eine Verkostung hatten: 1 Apfelsaft, 3 verschiedene Cider und 2 Spirituosen. Anschließend erhielten wir noch einen kurzen Einblick in die Produktion und Lagerung der Produkte.








5. Tag: Bergen, Norwegen
In Bergen fuhren wir zuerst mit der Seilbahn auf den Ulriken, den höchsten der sieben Berge der Stadt. Trotz der Regenvorhersage meiner Wetter-App – was nicht verwundert, denn Bergen gilt als regenreichste Stadt Europas – hatten wir eine fantastische Aussicht. Entweder man bucht einen geführten Ausflug oder man nimmt den Bus vom Zentrum Bergens bis zur Talstation der Seilbahn (Tickets vorab online kaufen*). Oben angekommen, kann man auf der Aussichtsplattform die fantastische Aussicht genießen, sich im Restaurant mit tollem Panoramablick stärken oder eine kurze Wanderung zum höchsten Punkt des Ulriken unternehmen (ca. 1 km, etwa 20 Minuten pro Strecke). Der Weg ist ab der Seilbahn gut ausgeschildert.




Bergen hat neben dem Ulriken noch viele weitere Highlights zu bieten. Besonders sehenswert ist der historische Stadtteil Bryggen mit seinen bunten Hansehäusern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein Spaziergang durch die Gassen vermittelt einen guten Eindruck von der Geschichte der alten Handelsstadt. Besonders empfehlenswert ist der Fischmarkt, auf dem frische Meeresfrüchte und regionale Spezialitäten angeboten werden. Ebenfalls lohnenswert sind die Bergenhus Festung, eine der ältesten und besterhaltenen Festungen Norwegens, sowie das Trollmuseum (Jetzt Ticket vorab buchen.*), das mit seinen skurrilen Figuren und Geschichten einen einzigartigen Einblick in die norwegische Folklore bietet.




6. Tag: Seetag
Der Seetag startete für mich mit einem kleinen Frühstück im Waterfront Restaurant. Anschließend hatte ich die Gelegenheit, YoDaQui mit Kate Hall im The Dome zu erleben – sie war zusammen mit Detlef D. Soost als prominenter Gast an Bord unserer Kreuzfahrt. Mit dem Wellengang auf der Nordsee Richtung Hamburg war das definitiv eine Herausforderung, aber es hat sich gelohnt.
Danach durften wir dem Kapitän Adrian Firsov aus Rumänien einen kleinen Besuch auf der Brücke abstatten. Er erklärte uns die wichtigsten Abläufe und erzählte von seinem Werdegang sowie den schwierigsten Situationen auf der Brücke. Man merkt sofort, dass ihm sein Job großen Spaß macht und er mit viel Leidenschaft und Begeisterung bei der Sache ist. Während der gesamten Kreuzfahrt stand er oft an den Häfen vor dem Schiff – immer bereit für ein Späßchen und ein gemeinsames Foto.
Außerdem lernten wir den Chefkoch Sriprakash Rawat aus Indien bei einer kleinen Küchenführung kennen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie eine Kreuzfahrtküche für so viele Gäste organisiert ist. Zur Hauptküche gehört unter anderem auch eine eigene Bäckerei, die rund um die Uhr frische Brötchen, Desserts und Torten produziert – damit die Gäste jederzeit bestens versorgt sind.
Zum Abschluss des Tages gab es in den drei Restaurants Waterfront, Mediterranean und Fusion noch ein besonderes Highlight: ein Gängemenü, entwickelt von Johann Lafer und von der Bordküche zubereitet und serviert. Ein wirklich schöner Abschluss unserer Kreuzfahrt.






7. Tag: Ankunft in Hamburg
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, lag die Vasco da Gama bereits im Hamburger Hafen. Ganz entspannt genossen wir noch ein letztes Frühstück an Bord und gönnten uns anschließend einen Kaffee in der Bar. Dann war es auch schon soweit, Abschied zu nehmen – von einer wunderbaren Woche voller Erlebnisse, neuer Eindrücke und unvergesslicher Momente. Ein Shuttlebus brachte uns vom Steinwerder Cruise Terminal direkt zum Hamburger Hauptbahnhof, von wo aus wir die Heimreise antraten.
Fazit
Meine Reise mit der Vasco da Gama nach Südnorwegen war eine wunderbare Mischung aus spannenden Ausflügen, beeindruckenden Naturerlebnissen und schönen Stunden an Bord. Besonders die Vielfalt der Häfen, die Möglichkeit, auch kleinere Orte wie Ulvik zu besuchen und die entspannte Atmosphäre an Bord haben diese Kreuzfahrt für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht. Für mich war es eine Woche voller schöner Eindrücke und Erinnerungen, die mich sicher noch lange begleiten werden.
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