Durch die neuen Direktflüge von Eurowings ab Stuttgart nach Edinburgh in diesem Sommer bot sich uns die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende in Schottland. Da mein Freund und ich Edinburgh bereits kannten, entschieden wir uns für einen Mietwagen, um die Highlights außerhalb der Stadt zu erkunden. In diesem Beitrag teile ich unsere 4-tägige Route mit dir, ideal für einen unvergesslichen Roadtrip durch Schottland ab Edinburgh.
Unsere Route führte uns unter anderem in den Cairngorms Nationalpark, nach Speyside zu verschiedenen Whisky Brennereien sowie nach Perth & St. Andrews.
Die Route und Highlights in Kürze
Hier findest du eine kurze Übersicht unserer Route, die sich ideal für einen viertägigen Roadtrip eignet. Falls du eine längere Reise planst, etwa sieben Tage, kannst du zusätzlich noch Loch Ness und weitere Sehenswürdigkeiten in den Highlands besuchen.
Ankunft: 18Uhr und Fahrt in die Unterkunft
Tag 1: Cairngorms Nationalpark, Balmoral Castle & Glenlivet Destillerie
Tag 2: Cardhu Destillerie & Glenfiddich in Speyside
Tag 3: Cairngorms Nationalpark, Scone Palace & Perth
Tag 4: Lindores Abbey Destillerie & St. Andrews; Rückflug abends
Speyside – eine Region in Schottland nicht nur für Whisky Liebhaber
Da mein Freund ein großer Whisky-Liebhaber ist, steht Speyside schon lange auf seiner Bucketlist. Ein Besuch dort war daher ein Muss auf unserer Route. Falls du noch nie von Speyside gehört hast, hier sind einige Informationen.
Speyside ist eine renommierte Whiskyregion im Nordosten Schottlands und verdankt ihren Namen dem Fluss Spey, dessen Wasser häufig für die Whiskyproduktion genutzt wird. Die Region beheimatet über 50 Brennereien, darunter bekannte Namen wie Glenfiddich, Macallan, Glenlivet und Aberlour. Speyside-Whiskys sind für ihre fruchtigen und süßen Aromen bekannt, oft mit Noten von Apfel, Birne, Vanille und Honig. Im Vergleich zu anderen schottischen Whiskyregionen wie Islay sind sie leicht bis mittelschwer und weniger rauchig.
Die Region hat eine lange Whiskytradition, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, und ihre malerische Landschaft mit sanften Hügeln und fruchtbaren Böden bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Gerste, einem Schlüsselbestandteil für Whisky. Speyside ist daher ein unverzichtbares Ziel für jeden Liebhaber, der die Vielfalt und Tradition der schottischen Whiskyherstellung erleben möchte.
Unsere Unterkünfte während des Roadtrips in Schottland
- Mittwoch abends kamen wir an und holten am Flughafen Edinburgh unseren Mietwagen ab. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Tesco fuhren wir zu unserem Hotel Travelodge Kinross M90. Es ist ideal außerhalb von Edinburgh gelegen und super, wenn du – wie wir – abends ankommst und am nächsten Tag gleich deinen Roadtrip starten möchtest.
- Von dort bahnten wir uns den Weg weiter hoch in den Norden nach Speyside. Als Unterkunft entschieden wir uns für das Whisky Capital Inn*. Es liegt direkt in Dufftown, welche als Malt Whisky Capital bekannt ist und einen wirklich süßen Charme hat. Dort blieben wir für 2 Nächte und erkundeten von dort aus die Umgebung und einige Whisky Destillerien.
- Die letzte Nacht unseres Roadtrips verbrachten wir im The Lodge At Perth Racecourse*. Dieses Hotel liegt in einer ruhigen Gegend außerhalb von Perth und bietet eine ideale Unterkunft für einen Roadtrip.
Unser Roadtrip im Detail: alle Sehenswürdigkeiten und Highlights
Tag 1: Cairngorms Nationalpark & Glenlivet
Am ersten Tag fuhren wir durch den Cairngorms-Nationalpark, einen beeindruckenden Park mit atemberaubender Natur und herrlichen Ausblicken. Wanderfreunde können hier ausgedehnte Touren unternehmen und die Landschaft in vollen Zügen genießen. Im Park befindet sich das Glenshee Ski Centre, ein bekanntes Skigebiet. Während unseres Besuchs war ein Sessellift in Betrieb, der die Möglichkeit bot, auf den Berg hinaufzufahren. Unser erster Halt war der Devil’s Elbow Viewpoint, ein beeindruckender Fotospot mit einer spektakulären Aussicht. Zur Sicherheit machten wir anschließend einen Zwischenstopp an der Braemar Filling Station, bevor wir unsere Fahrt zum Balmoral Castle fortsetzten.
Das Balmoral Castle ist ein beeindruckendes Schloss im schottischen Hochland, das seit 1852 im Besitz der britischen Königsfamilie ist. Es wurde von Prinz Albert für Königin Victoria erworben und dient seither als eine private Residenz und Rückzugsort für die königliche Familie. Daher kann man das Schloss auch nur zu bestimmten Zeiten besichtigen. Informiere dich vor deinem Besuch auf der offiziellen Webseite des Balmoral Castle über die aktuellen Öffnungszeiten. Wir zahlten £17.50 Eintritt (ca. €21). Damit bekommt man Zutritt zur weitläufigen Gartenanlage und zu einem kleinen Teil des Schlosses. Das Schloss, ist von einer weitläufigen Parklandschaft, Wäldern und Gärten umgeben.
In der Nähe des Schlosses befindet sich die Royal Lochnagar Destillerie. Wir haben nur den kleinen Shop besucht. Wenn du mehr Zeit mitbringst, kannst du dir hier auch eine Tour buchen.
Unser nächstes Ziel war das Besucherzentrum der Glenlivet Destillerie, für das wir im Voraus online eine Tour gebucht hatten. Vor der Tour hatten wir noch Zeit, den Shop zu erkunden und in der Drawing Room Bar einen Kaffee zu genießen. Der Tourguide führte uns zunächst durch eine Ausstellung mit verschiedenen Videos, die den Herstellungsprozess des Glenlivet Whiskys erklärten. Anschließend besichtigten wir die Produktionsanlagen und den Fasslagerkeller. Diese Tour kann ich jedem Whisky-Liebhaber und denen, die es noch werden wollen, sehr empfehlen. Ob ich selbst noch zum Whisky-Fan werde, weiß ich nicht, aber ich finde es immer wieder faszinierend, mehr über die Herstellung zu erfahren. Heute gehört die Brennerei zu Pernod Ricard und ist eine der meistverkauften Single Malt Marken weltweit.
Nach der Besichtigung fuhren wir zu unserer Unterkunft, dem Whisky Capital Inn* in Dufftown. Dufftown wird auch als die Hauptstadt des Malt Whiskys bezeichnet. Für das Abendessen kann ich entweder das Hotelrestaurant empfehlen oder das gegenüberliegende indische Restaurant Spice of India. Außerdem gibt es in fußläufiger Entfernung einen kleinen Co-op Supermarkt, bei dem man sich Getränke und Snacks besorgen kann.
Tag 2: Cardhu & Glenfiddich Destillerie
Am nächsten Tag starteten wir unseren Tag bei der Cardhu Distillery, wo wir erneut eine Besichtigung online gebucht hatten. Die Brennerei wurde 1824 von John Cumming und seiner Frau Helen gegründet. Helen spielte eine wichtige Rolle in der frühen Geschichte der Brennerei, indem sie heimlich Whisky destillierte, bevor die Brennerei offiziell lizenziert wurde. Heute gehört Cardhu zu Diageo, einem der weltweit größten Spirituosenkonzerne, und ist ein wichtiger Bestandteil der Johnnie Walker Blends. Cardhu Whisky ist bekannt dafür, eine der vier Whiskysorten zu sein, die im Johnnie Walker Black Label verwendet wird.
Während der Tour erfuhren wir einiges über die Herstellung und Produktion des Whiskys und bekamen auch das Lager zu sehen. Anschließend konnten wir verschiedene Whiskys verkosten. Ein weiteres Highlight war die Johnny Walker Statue am Gelände der Brennerei. Diese sollte man nicht verpassen. Mit etwas Glück kann man auf dem Gelände auch die berühmten Highland Kühe sehen.
Zurück in Dufftown holten wir uns beim Co-Op einen kleinen Snack zum Mittagessen und machten uns anschließend zu Fuß zu Glenfiddich. Die Glenfiddich Distillery ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Whisky-Brennereien in Schottland, berühmt für ihre hochwertigen Single Malt Whiskys. Gegründet wurde die Brennerei 1887 von William Grant in Dufftown, in der Speyside-Region. Glenfiddich, was auf Gälisch „Tal der Hirsche“ bedeutet, ist noch immer im Besitz der Familie Grant und gehört zu den wenigen unabhängigen, familiengeführten Brennereien in Schottland.
Auch hier nahmen wir an einer geführten Tour durch die Produktionsanlagen und dem Lager teil. Besonders beeindruckend war die immense Größe der Anlage. In zwei separaten Gebäuden befinden sich zahlreiche Pot Stills für die Whisky-Destillation. Im Anschluss an die Tour kann man noch in den Shop gehen oder sich in die Whisky Lounge setzen.
weitere Highlights in der Nähe und alternative Besichtigungsmöglichkeiten:
- Speyside Cooperage Visitor Centre: hier können Besucher die handwerklichen Fertigkeiten der Küfer (Coopers) hautnah erleben. Das Cooperage, gegründet im Jahr 1947, spielt eine wichtige Rolle in der Whisky-Industrie, da es Fässer herstellt und repariert, die zur Reifung von Scotch Whisky verwendet werden.
- Craigellachie Distillery: hier sind zwar keine Besichtigungen möglich, aber wenn die Türen offen sind sehen die Potstills wirklich beeindruckend aus.
- The Macallan: schottische Whisky-Brennerei, die für ihre luxuriösen und qualitativ hochwertigen Single Malt Whiskys bekannt ist.
- Glenrinnes Distillery: Destillerie die preisgekrönten Bio-Wodka und Bio-Gin herstellt
Tag 3: Perth & Scone Palace
Auf dem Weg zurück entschieden wir uns nochmals durch den Cairngorms Nationalpark zu fahren. Hier genoßen wir nochmals die schöne Aussicht und waren wirklich froh, über das gute Wetter was wir erwischt hatten. Leider ist dies in Schottland ja nicht immer der Fall. Auf dem Weg entdeckten wir nicht nur Schafe, sondern zum Beispiel auch die Persie Distillery, wo wir einen kurzen Stopp einlegten.
Anschließend besuchten wir den Scone Palace in der Nähe von Perth. Dort kann man entweder die Gartenanlage allein besichtigen oder auch das Schloss von innen sehen. Wir entschieden uns dafür, das Schloss nur von außen zu betrachten und einen Spaziergang durch die Gärten zu machen. Der Eintritt für die Gärten kostet £12.00 (ca. € 14). Möchte man auch das Schloss besuchen, sind es £18.50. Obwohl das Schloss auf Google Maps sehr gut bewertet war, war ich eher enttäuscht. Für € 14 fand ich, dass die Gartenanlagen nicht besonders viel geboten haben. Es war zwar ein schöner Spaziergang, aber den könnte man auch woanders kostenlos machen.
Nach dem Scone Palace fuhren wir nach Perth. Parken kann man gut am South Inch Car Park. Dort muss man ein Parkticket lösen und kann dann zu Fuß ins Zentrum gehen. Die Highlights in Perth sind die Perth Art Gallery, das Perth Museum und die St. Matthew’s Church of Scotland.
Im Perth Museum konnten wir den Stone of Destiny sehen. Hierfür braucht man Zeitfenster-Ticket, wir konnten aber spontan im Museum noch welche erstehen. Der „Stone of Destiny“ ist ein symbolträchtiger Krönungsstein der schottischen Monarchie, der ursprünglich in Scone verwendet wurde. Nach seiner Entführung durch König Eduard I. von England wurde er später nach Schottland zurückgebracht und wird bis heute bei der Krönung britischer Monarchen genutzt – auch bei der Krönung von von König Charles III. im Mai 2023.
Anschließend fuhren wir ins Hotel The Lodge At Perth Racecourse*. Zum Abendessen würde ich empfehlen, entweder in Perth in einer der zahlreichen Restaurants zu gehen oder das Restaurant im Hotel zu nutzen.
Tag 4: Lindores Abbey & St. Andrews
Am letzten Tag in Schottland buchten wir eine Führung bei der Lindores Abbey Distillery. Diese Destillerie liegt auf dem Gelände der ehemaligen Lindores Abbey, einem historischen Ort, der auf das Jahr 1191 zurückgeht und als Wiege des Scotch Whisky gilt. Die Destillerie wurde 2017 eröffnet und hat eine enge Verbindung zur Geschichte des Whiskys, da die Mönche von Lindores Abbey im Mittelalter bereits destillierten. Auch diese Tour kann ich aus gutem Herzen weiterempfehlen, egal ob man Whisky Liebhaber ist oder nicht.
Danach fuhren wir nach St. Andrews. St. Andrews ist bekannt als Wiege des Golfsports, da hier der berühmte Old Course liegt, einer der ältesten und bekanntesten Golfplätze der Welt. Neben Golf ist St. Andrews auch für seine renommierte Universität bekannt, die älteste in Schottland und eine der ältesten im englischsprachigen Raum. Außerdem einen Besuch wert ist die St. Andrews Cathedral und das St. Andrews Castle.
Bevor wir zum Flughafen zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Stopp an der Kingsbarns Distillery. Zeit für eine Führung blieb uns nicht mehr, aber wir besuchten den Shop und genossen einen Kaffee.
Insgesamt fand ich die Route gelungen und kann sie jedem empfehlen. Die Zwischenstopps sind jedoch variabel, daher habe ich oftmals Alternativen aufgeführt. Für eine bessere Planung deiner eigenen Route findest du hier alle genannten Orte noch einmal auf einer Karte:
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2 Kommentare
Wow Schottland strahlt so eine Ruhe & Gemütlichkeit aus! Ist jetzt auf jeden Fall auf unserer Reisekarte gelandet 🙂 Zwar sind wir keine Whisky-Fans, aber wenn wir einmal da sind, können wir uns das nicht entgehen lassen. Deswegen gut, dass ihr ein paar Brennereien getestet habt 🙂 Liebe Grüße, Fee & Marcel
Vielen Dank euch. Freut mich dass euch der Blogbeitrag gefallen hat Ich kann Schottland definitiv weiterempfehlen und wir werden sicherlich wiederkommen, da es dort noch viel mehr zu entdecken gibt.